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Digitale Preisschilder

Digitale Preisschilder von Roman Oechslin.

Was im Detailhandel und Einzelhandel bereits lange Standard ist, macht auch vor dem Gebrauchtwagenhandel in der Schweiz keinen Halt. Digital Sales bedeutet auch, den stationären Handel zu digitalisieren. So finden die digitalen Preisschilder auch im Automobilhandel ihre Anwendung. Durch deren Einsatz können Ressourcen gespart werden und gezieltere Aktionen lanciert werden. 

Die klassische Preisgestaltung

Damit die Angebote eines Händlers für die Kundschaft stets interessant bleiben, bedarf es nicht nur schönen Inseraten und Bildern auf den Onlineplattformen, Marktplätzen oder Webshops. Der allgemeine Auftritt des Händlers, online wie auch offline, gehört genauso dazu wie die freundliche Bedienung der Kundschaft. Oft spielt aber auch der Preis eine massgebende Rolle, ob ein Angebot als interessant wahrgenommen wird oder nicht. So versuchen die Händler stetig die Preise möglichst marktgerecht, aber dennoch gewinnorientiert, zu gestalten. Dies benötigt einen regelmässigen Preisvergleich, der zu verkaufenden Produkte, gegenüber dem Markt. Diverse Programme und Systeme können heutzutage den Händler in dieser regelmässigen Preisfindung unterstützen. Oft werden die Preise aber dennoch manuell auf diversen verfügbaren Plattformen und Marktplätzen verglichen und bei Bedarf angepasst.

Bei einem spezifischen Produkt kann somit gut und gerne drei bis viermal der Preis angepasst werden, bis eine Käuferschaft gefunden wird. Eine Preisanpassung mit einem klassischen resp. statischen Preisschild (kein digitales Preisschild) generiert somit manuellen Arbeitsaufwand. Einerseits durch die Recherche des marktgerechten Preises eines Produktes, andererseits durch den Wechsel des Preisschildes beim ausgestellten Produkt. Dieser Arbeitsaufwand kann je nach Anzahl ausgestellten Produkten und Häufigkeit der Preisanpassungen einen bedeutenden Impact auf die Unternehmung haben. Zudem besteht laufend die Gefahr, dass eine potenzielle Käuferschaft ein Produkt nicht kauft, da der Preis nicht rechtzeitig angepasst wurde.

Die regelmässigen Anpassungen eines Produktpreises unter der Verwendung eines klassischen Preisschildes, bedeutet, dass natürliche Ressourcen in Form von Papier verbraucht werden. Bei Händlern von grösseren Produkten wie zum Beispiel Fahrzeuge, Küchengeräte oder Möbeln, werden oftmals ganze A4 Blätter verwendet, um ein einzelnes Produkt anzuschreiben. Eine regelmässige Preisanpassung dieser Artikel, hat einen hohen Verbrauch an natürlichen Rohstoffen zur Folge.

Denkwerkstatt Sales Excellence

Die Denkwerkstatt Sales Excellence ist der führende Event zum Vertrieb in der Schweiz. Am 21.11.24 ab 14.00 stellen Top-Wissenschaftler und -Praxisreferenten aktuelle Entwicklungen im Vertrieb und Preismanagement vor. Dabei können mittels Masterclasses eigene Fragen eingebracht und das Netzwerk erweitert werden. Eine Teilnahme lohnt sich!
Event

Die digitale Preisgestaltung

Durch den Einsatz der digitalen Preisschilder, kann also Papier und somit natürliche Ressourcen gespart werden. Gezielte und kurzzeitige Aktionen sind mit einem konventionellen Preisschild oft mit erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden und werden daher nur gehemmt umgesetzt. Der Einsatz eines digitalen Preisschildes kann somit einerseits durch das Senken des Papierverbrauchs die Umwelt entlasten, andererseits aber auch personelle Ressourcen in einem Unternehmen einsparen, was sich positiv auf die Preisgestaltung auswirken kann. Die digitalen Preisschilder bieten eine Vielzahl an Vorteilen:

  • Geringer Aufwand bei Preis- und Produkteänderungen
  • Das Anzeigen von Zusatzinformationen ist möglich
  • Automatischen anpassen bei Änderungen
  • Höhere Agilität bei Veränderungen im Markt
  • Zeitgleiche Preisänderungen an diversen Standorten möglich
  • Zentrale Preissteuerung und Preisüberwachung möglich

 

Zudem ermöglicht die Technologie eine aktive und dynamische Preisgestaltung in Echtzeit. Das bedeutet, dass die Preise für ein Produkt, jederzeit angepasst werden können. Diese Preisanpassung kann beispielsweise bei gezielten Aktionen für ein Produkt gemacht werden oder um die Nachfrage für ein Produkt zu steuern. Ein klassisches Beispiel einer dynamischen Preisgestaltung ist das sogenannte Yield Management im Flugwesen. Preise können beispielsweise agiler nach unten angepasst werden, um eine höhere Nachfrage generieren zu können. Dies wirkt sich einerseits positiv auf den Abverkauf von sogenannten Ladenhütern aus, andererseits kann die Kundschaft von attraktiven Preisen profitieren.

 

Yield Management bedeutet die gezielte Preisanpassung eines Produktes oder einer Dienstleistung, um die Nachfrage zu steuern. Mithilfe von Yield Management im Flugwesen, wird die optimale Sitzplatzauslastung eines Passagierflugzeuges angestrebt. (Dynamische Preisgestaltung in der digitalisierten Welt, Martin Spann, Bernd Skiera). Das bedeutet, dass die Preise zum Beispiel, je nach Buchungszeitpunkt oder der aktuellen Auslastung des Flugzeuges, für verschiedene Personen variieren können. Ein einfaches Beispiel eines dynamischen Pricings; Steigt die Nachfrage für einen Flug von Zürich nach Berlin, steigen auch die Preise. Sinkt die Nachfrage, sinken die Preise. Dies kann zu einem optimalen Kosten-Nutzen Verhältnis beitragen. Mit Hilfe dieses Pricings können so zum Beispiel uninteressante Produkte oder Dienstleistungen über den Preis plötzlich interessant für die potenzielle Käuferschaft werden.

Podcast SalesX & Innovation

SalesX und Innovation ist der Podcast zu den neusten Entwicklungen im Vertrieb und Innovationsmanagement. Jörg und Patrick stellen Modelle, Ansätze und Erfahrungen aus der Praxis vor und beleuchten aktuelle Fragestellungen aus der Vertriebs- und Innovationsperspektive. SalesX und Innovation ist der wöchentliche Gedankenaustausch zweier Menschen, die sich persönlich zugetan, aber nicht immer einer Meinung sind. Immer Freitags, überall wo es Podcasts gibt.
Podcast

Digitale Preisschilder im  Gebrauchtwagenhandel bei der AMAG

Bei den grössten Gebrauchtwagenstandorten der AMAG werden seit einigen Wochen digitale Preisschilder in den Fahrzeugen verwendet. Durch deren Einsatz werden zeitliche Ressourcen gespart und somit die Mitarbeiter entlastet, Aktionen können schneller umgesetzt werden und der Verbrauch von Papier kann nachhaltig reduziert werden. Durch die Verwendung dieser digitalen Lösung, werden nun aktiver und regelmässiger die Preise der Fahrzeuge angepasst. Die Preise der einzelnen Fahrzeuge sind im internen CRM-System hinterlegt und werden über eine kabel- und kontaktlose Schnittstelle an die Preisschilder, welche sich im ausgestellten Gebrauchtwagen befindet, übermittelt. Ändert der Standortverantwortliche den Verkaufspreis eines Fahrzeuges im CRM-System, wird der Preis automatisch auf den Onlinebörsen, auf welchen das Auto inseriert ist, aber auch auf den digitalen Preisschildern publiziert. So ist sichergestellt, dass die Preise auf den Onlinekanälen stets die gleichen sind wie offline.

Zudem bieten die digitalen Preisschilder die Möglichkeit, ein Beispiel einer monatlichen Leasingrate anzuzeigen. So erhält der Kunde oder die Kundin neu auch bei einem physischen Rundgang über den Occasionsplatz ein Überblick und eine Vorstellung der monatlichen Kosten je Fahrzeug.  Diese Funktion bietet nicht nur der AMAG einen Mehrwert, sondern steigert auch den Convenience-Faktor für die Kundschaft.

In Anbetracht der immer stärker fortschreitenden Digitalisierung und den neuen Technologien, geht auch die AMAG den Weg der Digitalisierung. Geschäftsmodelle oder Prozesse, welche vereinfacht werden können, werden vereinfacht und manuelle Arbeiten, welche digital durchgeführt werden können, werden digitalisiert. Mit dieser neuen technischen Lösung sind wir bereit für weitere Innovationen und versuchen so der Kundschaft das bestmögliche Kauferlebnis zu bieten.