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Kundendaten

Kundendaten – von Marco Ancora.

 

Kundendaten: In der heutigen globalisierten und digitalen Wirtschaft wird die Fähigkeit, Kundendaten effektiv zu erheben und zu nutzen, zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Dies gilt besonders im Bereich des indirekten Vertriebs, bei dem Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen nicht direkt an die Endkunden verkaufen, sondern über eine Reihe von Zwischenhändlern, Distributoren oder Partnern. Dieser Vertriebsansatz bringt spezifische Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn es darum geht, wertvolle und verlässliche Kundendaten zu sammeln. 

Das Buchkapitel „Kundendaten erheben im indirekten Vertrieb“ aus dem Werk „Vertriebs- und Distributionsmanagement“ von Springer (2023) bietet eine tiefgehende Analyse der komplexen Anforderungen und Best Practices für Unternehmen, die in solchen indirekten Vertriebsstrukturen tätig sind. Ein zentrales Problem, das hier thematisiert wird, ist die Distanz zwischen dem Hersteller und dem Endkunden. Diese Distanz erschwert den direkten Zugang zu relevanten Kundendaten erheblich, was die Gestaltung gezielter Marketing- und Vertriebsstrategien herausfordernd macht. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt das Buchkapitel den strategischen Einsatz von Customer Relationship Management (CRM) Systemen. CRM-Systeme sind darauf ausgelegt, Kundeninteraktionen über eine Vielzahl von Berührungspunkten – von der ersten Kontaktaufnahme bis zum After-Sales-Service – systematisch zu erfassen und zu analysieren. Diese Systeme können besonders im indirekten Vertrieb von unschätzbarem Wert sein, da sie es Unternehmen ermöglichen, Kundendaten zentral zu speichern, zu verarbeiten und daraus strategisch wichtige Erkenntnisse abzuleiten. Neben der Implementierung von CRM-Systemen betont das Kapitel die Wichtigkeit der Nutzung digitaler Touchpoints. Websites, Social Media Plattformen und Online-Marktplätze werden als entscheidende Quellen für Kundendaten identifiziert. Diese digitalen Kanäle bieten oft die einzige direkte Schnittstelle zwischen einem Unternehmen und seinen Endkunden, insbesondere wenn der Verkauf über Dritte abgewickelt wird. Die Analyse von Interaktionen und Verhalten auf diesen Plattformen ermöglicht es Unternehmen, Einblicke in die Präferenzen, das Kaufverhalten und die allgemeinen Bedürfnisse der Kunden zu gewinnen. Diese Informationen sind für die Entwicklung personalisierter Marketingstrategien und die Verbesserung der Kundenansprache unerlässlich. 

Quelle: Ein Buchkapitel aus „Vertriebs- und Distributionsmanagement“ von Springer (2023) bietet eine umfassende Analyse und praxisnahe Ansätze zur Erhebung von Kundendaten im indirekten Vertrieb.

Eine weitere Methode zur Erhebung von Kundendaten, die im Buchkapitel detailliert beschrieben wird, ist die Durchführung regelmäßiger Kundenumfragen. Diese Umfragen bieten eine wertvolle Möglichkeit, qualitative Daten zu sammeln, die durch quantitative Analysen von CRM-Systemen und digitalen Touchpoints ergänzt werden können. Umfragen können gezielt eingesetzt werden, um spezifische Aspekte der Kundenzufriedenheit, der Produktnutzung oder der Markenwahrnehmung zu erfassen. Die gewonnenen Daten ermöglichen es Unternehmen, ein vollständigeres Bild ihrer Kunden zu zeichnen und auf dieser Basis fundierte Entscheidungen zu treffen. 

Ein wichtiger Punkt, der ebenfalls im Kapitel angesprochen wird, ist die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Integration der gesammelten Daten. In vielen Unternehmen werden Kundendaten in unterschiedlichen Abteilungen oder Systemen isoliert erfasst, was zu einer fragmentierten Sicht auf den Kunden führt. Das Kapitel argumentiert, dass nur durch eine zentrale Zusammenführung und Analyse aller Datenquellen eine wirklich effektive Nutzung der Kundendaten möglich ist. Dies erfordert jedoch nicht nur technologische Lösungen, sondern auch organisatorische Anpassungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, insbesondere zwischen Marketing, Vertrieb und IT. 

Ein weiterer Aspekt, den das Buchkapitel betont, ist die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Datenerhebungsstrategien. Der Markt und die Technologien entwickeln sich ständig weiter, was bedeutet, dass auch die Methoden zur Kundendatenerhebung regelmäßig überprüft und angepasst werden müssen. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz (KI) geschehen, die fortschrittliche Analysemöglichkeiten bieten und es ermöglichen, Trends und Muster in großen Datenmengen zu erkennen, die für das menschliche Auge unsichtbar bleiben könnten. 

Zusammenfassend stellt das Buchkapitel „Kundendaten erheben im indirekten Vertrieb“ einen umfassenden Leitfaden für Unternehmen dar, die ihre Datenerhebungsstrategien im indirekten Vertrieb optimieren möchten. Durch den gezielten Einsatz von CRM-Systemen, die Nutzung digitaler Touchpoints und die Durchführung regelmäßiger Kundenumfragen können Unternehmen trotz der Herausforderungen des indirekten Vertriebs wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Bedürfnisse ihrer Kunden gewinnen. Diese Einblicke sind von zentraler Bedeutung, um die Marketing- und Vertriebsstrategien kontinuierlich zu verbessern und eine langfristige Kundenbindung aufzubauen. 

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Event

Anwendung auf James Hardie Europe: 

James Hardie Europe, ein führender Anbieter von Bau- und Fassadenmaterialien, operiert in einem Marktsegment, in dem der indirekte Vertrieb eine zentrale Rolle spielt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte über ein Netzwerk von Vertriebspartnern, Baustoffhändlern und Großhändlern an Endkunden, die hauptsächlich aus dem Baugewerbe stammen. Diese Vertriebsstruktur bringt spezifische Herausforderungen in der Kundendatenerhebung mit sich, da der direkte Kontakt zu den Endkunden oft über mehrere Stufen vermittelt wird. 

Um die im Buchkapitel beschriebenen Methoden und Best Practices in die Praxis umzusetzen, könnte James Hardie Europe zunächst ein umfassendes Customer Data Management (CDM) System implementieren. Ein solches System würde es ermöglichen, Kundendaten aus verschiedenen Quellen zentral zu sammeln, zu speichern und zu analysieren. Diese zentrale Datenbank könnte als Grundlage für alle kundenbezogenen Entscheidungen dienen und sicherstellen, dass alle Abteilungen des Unternehmens auf dieselben, aktuellen Daten zugreifen können. 

Ein robustes CRM-System wäre hierbei ein essenzieller Bestandteil des CDM-Systems. Es würde nicht nur die Erfassung von Kundendaten erleichtern, sondern auch deren Verwaltung und Nutzung für spezifische Marketing- und Vertriebsaktivitäten ermöglichen. Das CRM-System könnte beispielsweise genutzt werden, um die Interaktionen zwischen den Vertriebspartnern und den Endkunden zu dokumentieren, Feedback und Anfragen der Kunden zu erfassen und diese Informationen in Echtzeit für alle relevanten Abteilungen zugänglich zu machen. 

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die Integration digitaler Touchpoints in die Datenerhebungsstrategie von James Hardie Europe. Die Unternehmenswebsite, Social Media Kanäle und mögliche E-Commerce Plattformen bieten wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Präferenzen der Endkunden. Diese Kanäle könnten genutzt werden, um nicht nur Daten über das Online-Verhalten der Kunden zu sammeln, sondern auch um gezielte Marketingmaßnahmen durchzuführen, die auf den individuellen Bedürfnissen der Kunden basieren. Beispielsweise könnte die Analyse von Website-Interaktionen dazu genutzt werden, personalisierte Produktempfehlungen zu erstellen oder gezielte Werbung an bestimmte Kundensegmente auszuspielen. 

Podcast SalesX & Innovation

SalesX und Innovation ist der Podcast zu den neusten Entwicklungen im Vertrieb und Innovationsmanagement. Jörg und Patrick stellen Modelle, Ansätze und Erfahrungen aus der Praxis vor und beleuchten aktuelle Fragestellungen aus der Vertriebs- und Innovationsperspektive. SalesX und Innovation ist der wöchentliche Gedankenaustausch zweier Menschen, die sich persönlich zugetan, aber nicht immer einer Meinung sind. Immer Freitags, überall wo es Podcasts gibt.
Podcast

Zusätzlich zu den digitalen Touchpoints könnte James Hardie Europe regelmäßige Kundenumfragen durchführen, um qualitative Daten zu sammeln, die die quantitativen Daten aus dem CRM-System ergänzen. Diese Umfragen könnten sowohl direkt über die Vertriebspartner als auch über digitale Kanäle durchgeführt werden. Ziel wäre es, ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse, Erwartungen und Zufriedenheit der Endkunden zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Umfragen könnten in die Produktentwicklung einfließen und helfen, die Marketing- und Vertriebsstrategien noch gezielter auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. 

Ein weiterer zentraler Aspekt wäre die enge Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern. Da diese den direkten Kontakt zu den Endkunden haben, sind sie eine wertvolle Quelle für Kundendaten. James Hardie Europe könnte ein Anreizsystem entwickeln, um die Vertriebspartner zu motivieren, relevante Daten zu sammeln und weiterzugeben. Beispielsweise könnten Vertriebspartner durch spezielle Schulungen und Anreize dazu ermutigt werden, Kundenfeedback systematisch zu erfassen und an das Unternehmen weiterzuleiten. Im Gegenzug könnte James Hardie Europe den Vertriebspartnern Zugang zu den gesammelten Daten und Analysen gewähren, um ihnen zu helfen, ihre eigenen Verkaufsstrategien zu optimieren. 

Ein zentrales Ziel der Implementierung dieser Maßnahmen wäre es, die Kundenbindung zu stärken und die Effizienz der Vertriebskanäle zu steigern. Durch die Analyse der gesammelten Daten könnte James Hardie Europe beispielsweise identifizieren, welche Produkte bei bestimmten Kundengruppen besonders beliebt sind und welche Marketingbotschaften am besten funktionieren. Diese Erkenntnisse könnten genutzt werden, um gezielte Kampagnen zu entwickeln, die die Kundenbindung erhöhen und die Marktanteile des Unternehmens weiter ausbauen. Ein weiteres Potenzial liegt in der kontinuierlichen Optimierung der Vertriebs- und Marketingstrategien durch den Einsatz fortschrittlicher Analysetools wie Machine Learning und Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien könnten eingesetzt werden, um Muster in den gesammelten Daten zu erkennen und Vorhersagen über zukünftiges Kundenverhalten zu treffen. Beispielsweise könnte KI genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses zu prognostizieren oder um zu identifizieren, welche Kunden am ehesten bereit sind, auf ein neues Produktangebot zu reagieren.