Digital Change 2021 von Stefanie Buchser
Die digitale Transformation hat durch die aktuelle Pandemie an Bedeutung gewonnen. Was beinhaltet sie genau und wie kann sie strukturiert werden? Im nachfolgenden Blog werden diese Fragen beantwortet. Digital Change 2021 gewinnt somit deutlich weiter an Bedeutung.
Eine Transformation ist ein permanenter Wandel, der nach drei Fragen gegliedert werden kann:
- Warum soll transformiert werden?
- Was soll transformiert werden?
- Wie soll transformiert werden?
Warum soll transformiert werden?
Veränderungen durch neue Technologien gab es schon immer. Doch in der aktuellen Pandemie verändern sich die Technologien noch schneller, neue Business Modelle wachsen heran und die Industrie 4.0 stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Industrie 4.0 ist die Bezeichnung für ein Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, um diese für die Zukunft effizienter zu machen.
In den Jahren 1950 bis 2000 war der Grössenvorteil die Eintrittsbarriere und der Zugang für neue Marktteilnehmende war schwer bis unmöglich. Ab dem Jahr 2000 fielen diese Barrieren und neue Technologien ermöglichten kleinen und lokalen Teilnehmenden den Marktzugang. Damit verlieren etablierte Unternehmen an Bedeutung und die Eintrittsbarrieren fallen. Technologien und Bedürfnisse der Konsumenten verändern sich exponentiell. Beispiele dafür sind die Convenience-Kanäle und die Glaubwürdigkeit, die für die Konsumenten wichtiger sind als die Marke selbst. Diese Gründe bestätigen, weshalb es wichtig ist, dass Unternehmen sich ständig transformieren.
Was soll transformiert werden?
Bei einem digitalen Wandel verändert sich das Fundament einer Unternehmung. Dies hat Auswirkungen auf die
- – Strategie,
- – Struktur,
- – Kultur und
- – Prozesse.
Die Veränderungskurve nach Kotter (1947) zeigt ein schrittweises Vorgehen auf, das die Erfolgschancen für einen Digital Change 2021 erheblich erhöht. Das Modell ist in acht Stufen unterteilt.
- Dringlichkeit aufzeigen
Einen gemeinsamen Anlass schafft das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Wandels. Dies kann aufgrund von grossen Schmerzen oder auf grosse Opportunitäten basieren. Um die Dringlichkeit aufzuzeigen, kann die Frage gestellt werden: «Was passiert, wenn keine Veränderung eintritt?» (Diehl, 2020).
- Führungskoalition aufbauen
In einem zweiten Schritt werden Gleichgesinnte, die eine gleiche Wahrnehmung für diese Dringlichkeit haben, für die angestrebte Veränderung gesucht. Es empfiehlt sich, mehrere Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen zur Führungskoalition zusammenzuführen (Diehl, 2020).
- Vision und Strategie entwickeln
In dieser Gruppe werden Visionen und Strategien formuliert und entwickelt. Die nächsten Schritte helfen, die Veränderung umzusetzen (Diehl, 2020).
- Die Vision kommunizieren
Die neue Vision und die darauf aufbauenden Strategien sollen verständlich und greifbar für die Mitarbeitenden sein. Dabei ist es wichtig, möglichst viele damit zu motivieren, damit Vertrauen aufgebaut werden kann (Diehl, 2020).
- Hindernisse aus dem Weg räumen
Technische Voraussetzungen, ineffiziente Prozesse und suboptimale Strukturen können aus dem Weg geräumt werden. Widerstände von Mitarbeitenden sollen ernst genommen werden, da dort entscheidende Hinweise hervorgebracht werden können. In dieser Phase ist es wichtig, dass alle Widerstände aus dem Weg geräumt werden können, dann steht der neuen Vision nichts mehr im Wege (Diehl, 2020).
- Kurzfristige Erfolge anstreben
In der Veränderungsphase sind kurzfristige Erfolge anzustreben, um auf dem Weg zum Ziel die Motivation nicht allzu sehr zu verlieren. Das können verschiedene Leuchtturmvorhaben sein, die den Mitarbeitenden Vertrauen schenken (Diehl, 2020).
- Veränderung weiter antreiben
Der siebte Schritt ist der kritischste bei der Transformation. Denn kurzfristige Erfolge lassen viele Führungskräfte blenden, dass die Veränderung bereits etabliert ist. Hier gilt es hartnäckig zu bleiben und das Vorgehen stetig anzupassen (Diehl, 2020).
- Veränderung in der Kultur verankern
Ein wichtiger Punkt zum Schluss ist es, die Veränderung in der Unternehmenskultur zu verankern. Bei künftigen Führungskräften ist es wichtig, darauf zu achten, dass kein Rückfall in alte Muster erfolgt. Ist die Veränderung generationsübergreifend implementiert, ist das 8-Stufen-Modell nach Kotter (1947) erfolgreich umgesetzt (Diehl, 2020).
Wie soll transformiert werden?
Der Schlüssel zum Erfolg ist auch die grösste Herausforderung bei einer Transformation: Der Mensch. Die Geschwindigkeit technologischer Veränderungen übersteigt die Geschwindigkeit organisatorischer Veränderungen exponentiell. Um diese Lücke zu schliessen, braucht es ein Modell, das die Organisation, die Mitarbeitenden und die Kultur ins digitale Umfeld begleiten. Dafür sind neue flexiblere Organisationsformen notwendig und eine klare Führung der Mitarbeitenden. Zudem sind Weiterbildungen wichtig und entscheidend, um in den neuen Themen zu performen. Die neue kulturelle Reise braucht klare Werte, wie beispielsweise den Fokus auf die Kundenzentrierung.
In den meisten Fällen stehen kulturelle Barrieren wie «wir haben keine Zeit für dies», «wir wissen nicht, wie es funktioniert» oder «so haben wir dies immer gemacht» im Weg. Da hilft es, wenn eine Fehlerkultur geschaffen wird, die Ängste abbaut und Offenheit signalisiert.
Hilfreiche Tools für die digitale Transformation sind bei der Strategie das Business Model Canvas oder die Customer Journey. In der Kommunikation können Co-Creation Ansätze wie im Tool Mural eingesetzt werden. Für Stimmungsabfragen eignen sich Mentimeter und LinkedIn.
Zusammengefasst ist der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, sie zu gestalten!
Zentrale Erkenntnisse zum Thema Digital Change 2021
– Bein einer digitalen Transformation ändert sich das ganze Fundament einer Unternehmung, dies gilt es zu beachten.
– Die Veränderung soll in einzelnen Schritten passieren, am besten nach den acht Schritten nach Kotter (1947).
– Die grösste Herausforderung bei einer Transformation stellt der Mensch dar. Um diese Herausforderung zu meistern, ist ein Transformationsmodell unerlässlich.
– Dieses Modell begleitet die Organisation, die Mitarbeitenden und die Kultur ins digitale Umfeld.
– Um künftig als Unternehmung zu bestehen, ist der beste Weg dafür, die Zukunft zu gestalten.
Literaturverzeichnis
Diehl, A. (November 2020). Digitale Neuordnung. Von Digitale Neuordnung: https://digitaleneuordnung.de/blog/kotter-modell/ abgerufen